Veröffentlicht am 12. Mai 2021
Nachhaltigkeit des Bauens wird immer mehr thematisiert. Der Kaufhof-Erweiterungsbau auf dem Ratswaage-Grundstück, am 13./14. Mai 2004 unter Protest eingeweiht, ist kein Beispiel für Nachhaltigkeit. Seit Anbeginn wegen seiner Blockhaftigkeit, die einem Hochbunker ähnelt, von Einheimischen und Besuchern der Händelstadt beklagt, fällt es schwer, d i e s e n Fassaden Langlebigkeit zu wünschen.
Das gilt auch für die überaus armseligen Fassaden des älteren Kaufhof (Markt 20). Die beste Zeit scheint für Kaufhäuser als Magneten eines Stadtzentrums vorüber zu sein – nicht nur wegen der Corona-Pandemie. Deshalb wird vielerorts darüber nachgedacht, wie Innenstädte auch künftig anziehend bleiben. Für den Eigentümer des „Klotzes von Halle“ – so ein Buchtitel – könnte sich der Umbau seiner Immobilie in bester Lage zwecks anderer Nutzung lohnen: ein „neues Kleid“ auf altem (Bau-)Körper, das dem Denkmalbereich Hallischer Marktplatz und der Attraktivität der Immobilie guttun würde. Möglicherweise ließe sich ein großer Teil der inneren Bausubstanz im Interesse nachhaltigen Bauens erhalten. Denkbar wäre u.a. ein Hotel „Zur Ratswaage“ in Erinnerung an den geschichtsträchtigen Standort - mit ansprechender Gastronomie, zu der die Besucher durch das z.T. noch vorhandene historische Portal oder dessen Nachbildung gelangen. D a s wäre ein „Hingucker“, kein „Weggucker“, vielmehr eine weitere Aufwertung des Marktes. (Im Hof der Moritzburg ist das Portal-Original ohne Bekrönung zu sehen.) Die BI Rathausseite e.V. erinnert auch in diesem Jahr (14.5.2021, 12 bis 17 Uhr) mit einem Infostand am Händeldenkmal an diesen städtbaulichen Missstand. - Zum nachhaltigen Bauen siehe auch unser Infoblatt 5-2021 auf dieser Homepage.
Foto (BI): Kommentar zu den Kaufhof-Fassaden